Thursday, May 8, 2008

Siebendundsiebzig Kisten und eine halbe Flasche Sprudel

Laut Aussage eines lieben Freundes haben 80 % aller Social Network Profile entweder “Fight Club” oder “Gladiator” als Eintrag unter der Rubrik Lieblingsfilm. Das hat er während einer Wochenendrecherche herausgefunden.
In den zwei Wochen vor meiner Abreise aus Berlin musste ich gelegentlich an Fight Club denken. Noch relativ zu Anfang wird die Wohnung von Edward Norton in einer Gasexplosion vernichtet. Alle Ikea-Moebel und seine gesamte Garderobe verbrennen. Danach ist er frei, zieht mit Brad Pitt zusammen und plant den Zusammenbruch des internationalen Kreditwesens.Die Explosion sieht im Film so schick aus! Ein Knall und alles ist weg.

Ich musste ganz unschick selber meine Wohnung aufräeumen, um den guten Kram (mitnehmen) vom schlechten Kram (loswerden) zu trennen.
Zwei Fahrten zum Recyclinghof, gefühlte 100 Säcke für den Rote Kreuz-Container, zwanzig eBay- und Kijiji-Verkäufe später kamen die von der Umzugsagentur beauftragten Einpacker immer noch auf siebenundsiebzig Kisten.
Abgesehen vom Ausmisten musste ich bei meinem Umzug nicht selber Hand anlagen. Die Umzugsagentur hat den Rest erledigt. Alles wurde eingepackt, sogar mein alter Schrubber (hatte eine extra Kiste ganz für sich alleine) und eine angebrochene Flasche Sprudelwasser.

Meine siebenundsiebzig Kisten wurden in einen Seecontainer verladen, der wurde verplombt. So gesichert waren meine Kisten sechs Wochen unterwegs, danach musste ich ihnen wieder ein zu Hause bieten. Leider ist meine Wohung in San Francisco deutlich kleiner als meine Wohnung in Berlin. Irgendwie hat es aber geklappt, ich kann inzwischen wieder den Boden meiner Wohnung sehen.

“The things you own, end up owning you”, hört sich an, wie der Skype-Spruch von Leuten die Social Network-Profile vollständig ausfüllen, ist aber trotzdem wahr.

2 comments:

Tom said...

wow, das mit der sprudelflasche ist lustig. ivch schreib mal meine umzugserlebnisse zum vergleich ... wir hatten 251 packstuecke und 17 nochmal in der luftfracht.

Anonymous said...

"ich kann inzwischen wieder den Boden meiner Wohnung sehen" ?!? Nicht dass das in Berlin jemals der Fall gewesen wäre... ;-)