Thursday, June 26, 2008

Chicago

Die vergangene Woche habe ich in Chicago, auf der eBay Developers Conference und der eBay Live, verbracht. Ich habe natürlich nicht nur Sightseeing gemacht sondern auch gearbeitet. Aber ich decke erstmal den bunten Teil ab.
Chicago ist sehr vertikal, 1076 Hochhäuser prägen das Stadtbild, der Sears Tower war immerhin 23 Jahre das höchste Gebäude der Welt.
„Public art“ wird in Chicago von der Stadt und ansässigen Firmen gefördert.
Jeder Chicago Besucher ist begeistert vom Cloud Gate im Millenium Park, einer 110 Tonnen schwere Skulptur aus Edelstahl, auch als „the bean“ bezeichnet.
Cloud Gate lässt sich schwer fotografieren und schwer beschreiben.Durch die Form und den Schliff des Edelstahls wird der umstehende Platz mit Hochhäusern und Menschen eingefangen und in einer anderen Perspektive zurückgespiegelt. Man hat somit zwei Ansichten derselben Sache.
Chicago liegt im mittleren Westen, dank des Lake Michigan stellen sich aber an einem schönen Sommertag Mittelmeer-Gefühle ein. Um Besucher und Einwohner zu unterhalten wird den Sommer hindurch zweimal in der Woche ein Feurwerk am Navy Pier abgefackelt. Die „Brot statt Böller“ Fraktion ist in Chicago anscheinend nicht vertreten. Die Team interne Abschlussveranstaltung für die Developers Conference war eine Fireworks and Cocktail Cruise auf dem Lake Michigan.
Beim Anblick der nächtlichen, erleuchteten Hochhäuser sagte ein Kollege der neben mir stand, bei diesem Anblick hätte man das Gefühl, dass man alles erreichen könnte. Ein ähnliches Gefühl hätten sicher europäische Einwanderer um die Jahrhundertwende empfunden als sie zum ersten Mal die Skyline von New York mit der Freiheitsstatue erblickten.
Anders als die europäischen Einwanderer die wahrscheinlich erschöpft und ausgehungert zum ersten Mal ihre neue Heimat erblickten hatte ich bereits meinen dritten Cocktail in der Hand. Die leichte Betäubung durch den Alkohol ermöglichte es mir meinem Kollegen voller Überzeugung zuzustimmen. Wieder nüchtern fallen mir all die Gründe gegen Hochhäuser ein: Feuer, Versorgungsschächte voller Ungeziefer, entfremdete Nachbarn.
Trotzdem eine nächtliche Skyline mit Hochhäusern hat was.
In Chicago scheint man nicht der Meinung zu sein, dass Alkohol die Stadt schöner macht. Öffentlicher Alkohol-Konsum ist untersagt. Als Deutscher regt einen ein warmer Sommerabend aber zum Biertrinken im Freien an. Mit einem Kollegen zusammen habe ich am Ufer vom Lake Michigan ein Bier getrunken. Das war jetzt wirklich nicht wahnsinnig öffentlich, es waren auch keine Kinder in der Nähe die Schaden auf Grund des schlechten Einfluss hätten nehmen können. Die Fahrradpolizeipatrouille sah das anders und hat uns einen Warrant verpasst. Beim zweiten Mal wären 100 bis 500 Dollar Strafe fällig gewesen. Die wollen wir nicht riskieren, in einem fremden Land hält man sich am Besten immer ans Gesetz.
In Köln wäre das nicht passiert.

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