Diese Aussage fand ich damals affektiert.Inzwischen sehe ich das ähnlich: Mein Blog ist verdammt nochmal ein fröhlicher Blog. Leider waren die blogwürdigen Neuigkeiten in letzter Zeit nicht fröhlich: Entlassungen, Entlassungen und dann noch die Sache mit der Wirtschaft. Mein Job und meine Bank haben bisher die Krise überstanden, trotzdem kein Anlass für einen fröhlichen Blogbeitrag.
Aber jetzt gibt es wieder Grund zum Lächeln, Barack Obama wurde zum vierundvierzigsten Präsidenten der USA gewählt.
Kalifornien ist einer der letzten Staaten in denen die Wahllokale schließen. Man musste nach der Arbeit also nicht so viel Zeit totschlagen bis feststand, dass Obama deutlich in Führung lag. San Francisco konnte sich beruhigt betrinken.
Die Rede von Obama in Chicago anlässlich seines Wahlsiegs habe ich in einer Kneipe mit gefällig-angeranzter Deko in Lower Haight gesehen. Alle Augen hingen an den beiden Fernsehern, es wurde geklatscht und alle waren sichtlich bewegt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Steinmeier oder Merkel bei ihrem eventuellen Wahlsieg eine ähnliche Begeisterung auslösen würden. bestimmt nicht in einer Kneipe in der die Kellner Nietengürtel und Kajal tragen.
Wenig Begeisterung schlägt in San Francisco dem Erfolg der Proposition 8 entgegen. Mit der Wahl konnten die US-Bürger auch über föderale, bundesstaatliche und regionale Gesetzesänderungen abstimmen. Laut Proposition 8 soll in der kalifornischen Verfassung verankert werden, dass Männer und Frauen nur einander heiraten dürfen, aber nicht untereinander. Bis zum Wahltag war die gleichgeschlechtliche Ehe in Kalifornien anerkannt, jetzt ist das fraglich. 52% haben bei der Wahl mit „Yes“ gestimmt. Das ist knapp und das ist Schade.
Nicht durchgekommen hingegen ist der Gesetzesvorschlag die Kläranlage in San Francisco in „George W. Bush Sewage Plant“ umzubenennen.
Wer interessiert sich auch jetzt schon noch für Bush? Obama ist der nächste Präsident und der kann alles.
"Yes we can" und ich kann wieder bloggen.